Vorwort des Autors
Die Idee dieses Buch zu verfassen ist einer WhatsApp meiner 70 jährigen Mutter entsprungen. Kurz vor meinem 45ten Geburtstag saß ich an einem meiner arbeitsfreien Tage bei meinem zum Ritual gewordenen dreiteiligen Frühstück (einer Zigarette, einem Kaffee und der Tageszeitung) und sinnierte über mein nun fast ein halbes Jahrhundert dauerndes irdisches Dasein, als mich eine elektronische Nachricht meiner liebsten aller Lebensgefährtinnen erreichte in dem sie sich über mein wertes Befinden erkundigte.
Dies liebgewonnene Ritual, welches mit einem weniger ernstgemeinten „Gut“ endet, kommt immer zum Einsatz, wenn einer von uns merkt, das es dem Anderen halt nicht wirklich gut geht und endet abends in einem langen Gespräch über die Gründe des eben nicht guten Befinden.
Der Zahn der Zeit nagt halt an dem langsam ergrauenden Mann und die WehWechen im Rücken und den Beinen sind nicht mehr zu verdrängen. Ja, das ausschweifende Leben fordert seinen Tribut ein. Aber was soll’s, auf der Achterbahn des Lebens hab ich halt eine der sau geilsten Strecken gewählt. Geil aber in vielen Teilen Kräfte zehrend.
Meine Gedanken schweiften plötzlich auf den Wert meiner derzeitigen Beziehung und die Gründe für diese ab und verliefen sich in die bisherigen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. Ich kam zu dem Entschluss, das diese Erfahrungen in Lebensabschnitte eingeteilt werden könnten und in jedem dieser Abschnitte eine besondere Frau die Hauptrolle spielte. Dabei war diese mal eine reale Intime, manchmal eine eher platonische oder ab und an auch nur eine der Rolle welche der abendlichen Traumwelt zu verdanken war. Sie waren alles Gefährtinnen an meiner Seite. Ergo Lebensabschnittsgefährtinnen. Meist gefährlich aber wer scheut schon die Gefahr.
Das Besondere an dem Begriff Lebensabschnittsgefährtin besteht darin, das dieser im Gegensatz zu einer Ehefrau nie die Vorsilbe „Ex“ benötigt, weil ein Abschnitt, neben einem Anfang, immer auch ein Ende besitzt. Dieses ist sogar zeitlich flexibel. Er ist also dehnbar.
Bei meiner, wohl gesagt derzeit liebsten dieser besonderen Spezies in meinem Leben, dehnt sich das Ende mittlerweile langsam ins beginnende fünfte Jahr und wenn es nach mir geht könnte sich die Ausdehnung an das Weltall anpassen. Rückblickend kann ich jedoch sagen, dass es bei mir nie nach mir ging.
Ehe ich mich versah, hatte ich statt dem altmodischen Erzeugnis aus Papier und schwarzer Tinte meinen Reisefernsprecher aus dem Hause des teuersten Apfelproduzenten der Welt in der Hand und begann damit diese Gedanken aufzuschreiben. Okay eher in diesen kleinen elektronischen Kasten zu tippen mit dem man auch telefonieren kann.
Das Ergebnis wollte ich danach jedoch mit jemandem teilen und so ergab es sich, dass ich den ersten Text meiner Mutter und eben meiner derzeit Liebsten zum Lesen übersandt. Die Reaktion beider war anders als erwartet. Die Letztgenannte forderte mich auf weiter zu schreiben, da sie gespannt darauf wäre, wie sie dabei abschneiden würde und meine Mutter schrieb ganz trocken zurück. „Schreib doch ein Buch!“
Liebe Mama, wenn ich dir nun nicht jeden Wunsch erfüllen konnte, diesen auf alle Fälle und wenn es auch nur ein Exemplar aus dem Verlag schafft, dann ist es eines für Dich!
Also begann ich mich an eines der mit einem elektronischen Fensterprogramm ausgestatteten neuen Schreibmaschinen zu setzen und tippte Word für Word in das Speichermedium, bis dieses Werk zur Vollendung reifte.
Für die Abhandlung der Jahre meines Wandels auf diesem Planeten übernehme ich keine Gewähr auf Vollständigkeit. Sollte sich einer meiner Wegbegleiter nicht in dieser Geschichte wiederfinden, so ist dies entweder gewollt oder einfach dem Umstand von Vergesslichkeit geschuldet, welcher mir mittlerweile zugestanden werden sollte.
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen ist natürlich nicht ausgeschlossen, jedoch ist Vorsicht dabei geboten, wenn Unbeteiligte denken jemanden Bestimmten in den Geschichten wiederzuerkennen. Die Herren Sarkas Mus, Iro Nie, Hyp Erbel und Fik Tion waren ständige Begleiter bei der Erstellung.
Mir bleibt nun nur noch viel Spaß beim Lesen zu wünschen.
Der Autor